Projekt «Wege zur Suffizienz» trifft Degrowth Schweiz
Am 27. Januar 2024 fand der im Projekt «Wege zur Suffizienz» entwickelten Workshop «Flickenteppich der Zukünfte» zum ersten Mal mit einer Nichtregierungsorganisation (NGO) durch. Im Rahmen der Generalversammlung von Degrowth Schweiz in Bern erprobte das Projektteam die Workshop-Methode mit dem Verein. «Degrowth» bezeichnet die gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Debatten, die Wirtschaftswachstum als selbstverständliches politisches Ziel in Frage stellen. Die Kritik am Wirtschaftswachstum gründet in dessen Kopplung an negative ökologische Auswirkungen. Eine Entkopplung wäre für das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung notwendig, scheint jedoch nicht im ausreichenden Masse möglich zu sein. Das Erreichen der notwendigen Reduktion des Material- und Energieverbrauchs im globalen Norden wird also höchstwahrscheinlich zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums führen. Degrowth will diese Reduktion in einem gerechten und partizipativen Prozess mitgestalten, der ein «gutes Leben für alle» zum Ziel hat.
Als Mitarbeitende des Projektes «Wege zur Suffizienz» führten wir die Teilnehmenden in die Zielsetzung der Suffizienz ein. Dabei kamen bereits erste Anregungen zur Sprache, etwa zur Ergänzung unserer Suffizienz-Definition um die Zeitdimension. Anschliessend erläuterten wir die Transformationsstrategien nach Wright, um die Spannbreite möglicher Aktionsformen zu verdeutlichen (mehr dazu in unserem Blogbeitrag vom November). In der Verbindung zu den bestehenden Aktionsstrategien von Degrowth Schweiz entwickelte sich daraufhin eine Diskussion über die weitere Ausrichtung und mögliche Handlungsansätze: Soll Degrowth Schweiz vorrangig ein Netzwerk für gegenseitigen Austausch sein oder möchte die Gruppe auch gemeinsame Aktionen organisieren und Menschen für öffentliche Aktionen mobilisieren?
Abschliessend blickten wir auf die erarbeiteten Handlungsideen zurück, die Degrowth Schweiz für die weitere Auseinandersetzung nutzen wird, und sammelten Feedback für die weitere Überarbeitung des Workshop-Formats. Uns zeigte die Durchführung, dass der Workshop spezifisch für Organisationen funktionieren und dabei als Diskussionsgrundlage dienen und Anstösse für Handlungsschritte liefern kann.