Play Clay – A living lab for sustainable construction in the city of Winterthur

Inhalt
Das Projekt
Das Projekt zielt darauf ab, eine experimentelle Struktur zu realisieren, welche das Potenzial von digitaler Fabrikation für nachhaltige Konstruktionsweisen aufzeigt und Erkenntnisse laufender Forschungsprojekte demonstriert. Der Fokus liegt auf dem Einsatz von 3D-gedruckten Lehmmodule in Verknüpfung mit anderen Materialsystemen. Dieser «Lehmraum» wird in Winterthur als Teil des Innovationszentrum Grüze, einer Plattform für interdisziplinären Austausch, entstehen. Ziel ist es, durch dieses Pilotprojekt die Potenziale digitaler Entwurfs- und Fabrikationsprozesse und die Notwendigkeit einer ressourceneffizienten Bauweise einer breiten Bevölkerung erlebbar zu machen.
Einzigartig ist die Möglichkeit, durch ein funktionelles Bauwerk im architektonischen Massstab das Verhalten der geplanten Strukturen über längere Zeit beobachten zu können. Der geplante Pavillon soll unter anderem als Lärmschutz dienen, sich in die Bepflanzung der Umgebung integrieren, und eine gastronomische Nutzung (Kaffeebox, Grillstelle) bieten – so entsteht im wahrsten Sinne ein Living Lab, ein Gebäude, welches von der Bevölkerung genutzt wird und gleichzeitig wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der eingesetzten Technologien liefert. Durch die Zusammenarbeit mit Industriepartnern wird eine praxisnahe Umsetzung gewährleistet, mit dem erklärten Ziel, die ökologischen Nachhaltigkeit von Bauwerken zu verbessern.
Personen

David Jenny
ZHAW Architecture, Design and Civil Engineering, Institute Building Technology and Process
(Projektleitung)
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Alexis Ringli
ZHAW, Institute Constructive Design
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Patric Fischli-Borson
ZHAW, Institute Building Technology and Process
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Yves Ebnöther
ZHAW, Institute Building Technology and Process
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Edurne Morales
ZHAW, Institute Building Technology and Process
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Yasaman Yavaribajestani
ZHAW, Institute Building Technology and Process
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Selina Schönholzer
ZHAW, Institute Building Technology and Process
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Beitrag zu den SDGs

SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
Das Projekt fördert die Entwicklung innovativer Baumaterialien und Technologien durch die Einrichtung eines Living Labs, in dem nachhaltige Baupraktiken erforscht und implementiert werden, um Infrastruktur nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten.

SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
Urbanes Bauen wird durch die Anwendung umweltfreundlicher Baumethoden in Winterthur effizienter gestaltet. Der Ansatz fördert eine widerstandsfähige städtische Entwicklung, die sowohl ökologisch als auch sozial inklusiv ist.

SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
Die Initiative zielt darauf ab, Ressourcen schonend einzusetzen, indem sie wiederverwendbare und nachhaltige Materialien im Bauwesen einsetzt sowie Konzepte für ein effizienteres Ressourcenmanagement entwickelt.

SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
Das Projekt trägt durch die Minimierung des CO2-Ausstosses beim Bau sowie durch die Anwendung klimafreundlicher Materialien und Prozesse aktiv zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels bei.
Hintergrund
Im Zentrum des Vorhabens steht das Nachhaltigkeitsproblem der ressourcenintensiven Bauindustrie, die dringend alternative, umweltfreundliche Bauweisen erfordert. Traditionelle Ansätze stossen an Grenzen, sei es durch hohe Kosten, begrenzte Skalierbarkeit oder Regulierungsanforderungen. Insbesondere mangelt es an Daten und Erfahrungen zu neuen Materialien und Technologien im grossflächigen Einsatz.
Living Labs bieten hier eine optimale Lösung, indem sie praxisnahe Tests mit Co-Kreation vereinen, was zu zuverlässigeren und vielseitig anwendbaren Ergebnissen führt. Die spezielle Nutzung von ungebrannten, 3D-gedruckten Lehmmodulen adressiert bestehende Wissenslücken durch systematische Erprobung in realen Umgebungen. Dazu gehören die Untersuchung von Haltbarkeit, Materialperformance und die Integration von Begrünungselementen zur Lärmminderung.
Gesellschaftliche Trends wie die Betonung von Klimazielen und nachhaltige Stadtentwicklung unterstreichen die Relevanz der Initiative. Während der Bausektor zunehmend unter Druck steht, Emissionen zu senken und zirkuläre Wirtschaftsprinzipien zu integrieren, wird durch neuartige Baukonzepte wie diese eine Vorreiterrolle übernommen und ein Beitrag zur Agenda 2030 geleistet. Diese Entwicklungen sind nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial von Bedeutung, da sie durch exemplarische Bauweisen Bewusstsein und Akzeptanz für nachhaltige Technologie fördern.
