Mündigkeit und Visionsfähigkeit fördern durch transformative Studienangebote
Inhalt
Projekt
Das qualitative Forschungsprojekt MuV untersucht, inwiefern transformativ konzipierte Lernangebote im Bereich nachhaltiger Landschaftsentwicklung die Mündigkeit und Visionsfähigkeit von Studierenden des Studiengangs Primarstufe fördern. Ebenfalls wird erforscht, inwiefern Studierende erkennen, wie sie Mündigkeit und Visionsfähigkeit bei ihren (künftigen) Schüler:innen fördern können.
Beitrag zu den SDGs
SDG 04 – Hochwertige Bildung
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
SDG 15 – Leben an Land
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
Hintergrund
Das Konzept Mündigkeit teilen die Forschenden in drei sich ergänzende Aspekte: Sachkompetenz, kritische Reflexivität und begründete Urteilsfähigkeit. Die Visionsfähigkeit wird durch die Handlungsfelder «Zukünfte erschliessen, entwerfen, reflektieren, weiterentwickeln und kommunizieren» präzisiert. Gezielt werden die drei Ansätze einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung BNE (instrumentelle, emanzipatorische und transformative BNE) aufeinander bezogen, um Handlungsspielräume zu eröffnen. Mithilfe des Ansatzes einer Design-Based-Research sollen Lernumgebungen sukzessive verbessert und Erkenntnisse als lokale Theorien gewonnen werden.
Mündigkeit wird im politisch bildenden Fachunterricht als Fähigkeit verstanden, selbstbestimmt komplexe und kontroverse Problemlagen zu beurteilen und darauf aufbauend zu handeln. Die Fähigkeit zur Mündigkeit ist schon in jungen Schüler:innen verankert und kann durch institutionelle Bildungsangebote angebahnt, gefördert und entwickelt werden. Visionsfähigkeit gehört zu den «Future Skills». Studierende des Lehramtes Primarstufe zeigen jedoch kurz vor Abschluss ihres Studiums ein unzureichendes Verständnis für integrale Landschaftsentwicklungen (lokal bis global). Darüber hinaus erwähnen sie bei unterrichtspraktischen Überlegungen selten, zukunfts- und partizipationsorientiertes sowie vernetzendes Denken bei ihren (künftigen) Schüler:innen fördern zu wollen.
Das Forschungsprojekt leistet einen empirischen Beitrag zum BNE-Diskurs im Sachunterricht und zum Verständnis des transformativen Lernens in der Lehrpersonenausbildung.