Vierter Zukunftsapéro im Kulturpark
Am 18. April 2023 veranstaltete das ZKSD-Projekt Wege zur Suffizienz den vierten Zukunftsapéro im Kulturpark. Mit dieser Veranstaltungsreihe entwickelt und erprobt das Projektteam Workshop-Methoden, um Diskussionen über Fragen von Suffizienz und Zukunftsgestaltung anzuregen.
Eingeladener Gastredner war diesmal Gerhard de Haan, Professor für Zukunfts- und Bildungsforschung an der Freien Universität Berlin. Er zählt zu den bekanntesten Autoren über Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und leitet das von ihm gegründete Institut Futur. In seinem programmatischen Vortrag über BNE entwarf er ein Konzept von Bildung, das sich seiner inhärenten Zukunftsbezüge bewusst ist und der nachhaltigen Entwicklung als Grundlage dient. In der krisenhaften Gegenwart einer nicht-nachhaltigen Entwicklung und der zunehmenden Dominanz des digitalen Lernens plädierte de Haan dafür, Bildung als Fürsorge zu denken – Fürsorge für das Selbst, für Andere und die Umwelt. In Zeiten der nicht-nachhaltigen Entwicklung ist das Sich-Widersetzen eine notwendige Praxis der Fürsorge.
Gefolgt wurde der Vortrag von einer neuen Ausgabe des Workshops «Flickenteppich der Zukünfte», moderiert von René Inderbitzin und Wiktoria Furrer vom Projekt «Wege zur Suffizienz». In diesem partizipativen Format entwickelten die Teilnehmenden, ausgehend von individuellen Vorstellungen des guten Lebens, gemeinsam Wege zu suffizienten Zukünften. Auf grossformatigen «Suffizienz-Roadmaps» richteten sie ihre Zukunftsvisionen nach einem selbst definierten «Kompass des guten Lebens» aus und benannten konkrete Handlungsräume und Hindernisse.
Inspiriert durch den Vortrag griffen die Teilnehmenden in ihren Vorschlägen der zu bearbeitenden Lebensbereiche Care-Aspekte der Arbeit, die Zukunft der Bildung und das Widerstehen oder Sich-Widersetzen als Themen auf.