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Neunter und vorerst letzter Zukunftsapéro im Kulturpark: Ein Rück- und Ausblick

© Foto: Flurin Bertschinger

«Wieso den Workshop nicht im Tupperware-Party Stil weiterführen?»

Diese Frage eines Teilnehmers an unserem Zukunftsapéro vom 17. Februar 2024 brachte das Ziel unseres Projekts  «Wege zur Suffizienz» auf den Punkt. Denn der Workshop «Flickenteppich der Zukünfte – Wege zur Suffizienz», dessen Format wir in einem explorativen Forschungsprozesses entwickelt haben, soll nun weitergetragen werden. In der Entwicklungsphase haben wir verschiedene Methoden und Aktivitäten ausprobiert, verworfen, angepasst und wieder neu ausprobiert. Immer mit dem Ziel, ein Workshop-Format zu entwickeln, das Diskussionen und Handlungen zum Thema Suffizienz anstösst. Dieser Prozess wurde durch den Austausch mit einer Vielzahl von Menschen bereichert, von interessierten Laien über Expert:innen im Nachhaltigkeitsdiskurs bis hin zu  Persönlichkeiten, die von einer anderen Seite auf Fragen der Suffizienz blicken, wie die Priorin Irene Gassmann des Klosters Fahr. In diesem Austausch haben wir viele Erkenntnisse gewonnen, die in das Workshop-Format eingeflossen sind und nun weiterwirken sollen. Wir arbeiten derzeit an einem Buch, das im Oekom-Verlag erscheinen wird und neben einer Eins-zu-eins-Anleitung zum Workshop Hintergrundinformationen zum Thema Suffizienz und unserem Projekt enthalten wird. Die Online-Version des Buches und Begleitmaterialien werden gratis als Download verfügbar sein. Damit werden wir das Projektergebnis aus der Hand geben. Wer diesen Workshop selbst moderieren möchte, kann ihn also mit Familie und Freunden ausprobieren, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung anbieten oder für andere Kontexte abwandeln – etwa in der Schule, in der Beratung von Organisationen oder der politischen Bildung.

Inhaltliche Ergebnisse des Workshops vom 17. Februar 2024

Am 17. Februar haben sich fünf Gruppen von Teilnehmenden mit den Themen «Wohnen», «Konsum», «Quartier- & Stadtentwicklung», «Demokratie» und «Ernährung» auseinandergesetzt. Schlagworte zur momentanen Situation waren «Globalisierung», «Werbeflut» und «verdichtete Freizeit». In ihren Visionen wünschten sich die Workshopteilnehmenden beispielsweise konsumfreie Begegnungsorte und mehr direkte Demokratie. Viele Hindernisse wurden auf dem Weg dahin identifiziert, so etwa Besitzverhältnisse oder Zeitmangel. Mit diesen Hindernissen gilt es zu arbeiten und Handlungsstrategien auszuarbeiten, die diese berücksichtigen und zugleich die Zielrichtung zur Vision im gewählten Themenbereich beibehalten. Die Teilnehmenden hatten hier Ideen wie «Begegnungsräume schaffen», «Mut-Mach Gruppen bilden» oder «Asphalt aufbrechen und bepflanzen». Schliesslich haben sich alle konkrete Handlungen für Suffizienz vorgenommen, in der Gruppe geteilt und besprochen. Als Vorschlag wurde die Umnutzung einer städtischen Fläche direkt neben dem Kulturpark oder das Engagement in zivilgesellschaftlichen Organisationen, wie etwa zur Gemeinwohlökonomie, genannt.

Drei Hilfsfragen haben die Teilnehmenden in der konkreten Entwicklung unterstützt:

  1. Was ist mir wichtig? Welche Idee (oder welches bestehende Projekt) möchte ich aktiv angehen?
  2. Was kann ich gut und was macht mir Freude?
  3. Was sind die konkreten nächsten Schritte, mit denen ich beginnen werde?

Wir sind gespannt, was aus den Vorhaben wird und freuen uns, wenn der Workshop in Zukunft multipliziert wird und viele Menschen anregt, zu einer suffizienten Zukunft beizutragen.

Hindernisse stehen im Weg zur Suffizienz. Sie können nur überwunden werden, wenn wir sie uns bewusst machen. Eine Teilnehmerin fügt der Sammlung von Hindernissen ein weiteres hinzu.
© Foto: Flurin Bertschinger
Eine Gruppe im Brainstorming von Handlungsideen.
© Foto: Flurin Bertschinger