Zwei Jahre ZKSD – Gemeinsam für Nachhaltigkeit
1. November 2023 – Heute vor genau zwei Jahren wurde das ZKSD feierlich eröffnet. Anwesend waren neben weiteren prominenten Gästen die Rektoren der vier kantonalen Zürcher Hochschulen, Regierungsrätin Silvia Steiner und Martin Seiz, dessen Stiftung Hamasil das Zentrum grosszügig fördert. Ich erinnere mich gut, wie Frau Steiner in ihrer Rede den Namen «ZKSD» als nicht sehr eingängig bezeichnete. Nicht, dass wir im designierten Direktorium keine besseren Namen gesucht und gefunden hätten – leider waren aber alle denkbaren Alternativen schon vergeben, viele sogar als Markennamen geschützt. Aber ich denke, in einer Zeit, in der ein Programm mit dem Namen «ChatGPT» über Nacht weltbekannt werden kann, sollte unser Name kein Hindernis darstellen.
Das ZKSD wurde für mehr als ein Dutzend Projektteams zu einem Ort der Chancen. Hier wird oft möglich, was aus Sicht der Träger zwar erwünscht, aber in den vorhandenen Strukturen schwer umsetzbar ist: die Verbindung von Wissen und Handeln im Thema Nachhaltigkeit herzustellen, die Vielfalt des Themas Nachhaltigkeit in der Begegnung mit anderen Fachkulturen, Institutionen und im Austausch mit der Öffentlichkeit zu entdecken oder studentische Aktionen vorzubereiten.
Viele dieser Projekte bauen Brücken zwischen den Hochschulen, indem sie verbindende Themen behandeln wie nachhaltige Verpackungssysteme, Klimakommunikation, Kohlenstoffsequestrierung oder die Harmonisierung der Treibhausgas-Bilanzierung an den Zürcher Hochschulen. Andere Projekte stellen die Verbindung zu praktischen Massnahmen der Nachhaltigkeit her, von der Arbeit an nachhaltigen Ernährungssystemen in Tansania und Kenia über die Dekarbonisierung des Bausektors und Circular Design von Wohnmöbeln bis hin zur Konkretisierung der Idee der Suffizienz in öffentlichen Workshops, Podiumsdiskussionen und in der Bildungsarbeit mit Primarschulklassen. Digitale Technologien für Fragen der Nachhaltigkeit zu nutzen oder kritisch zu reflektieren, ist ein weiterer roter Faden, der sich durch mehrere Projekte zieht. Dabei geht es darum, Satellitendaten allgemein zugänglich zu machen, Menschen die Perspektive einer Fledermaus einnehmen zu lassen, den Diskurs um urbane Nachhaltigkeit zu analysieren oder zu untersuchen, zu welchen (z. B. humanitären) Zwecken der Einsatz von Drohnen gesellschaftlich akzeptabel ist.
Ich möchte den vielen Mitarbeitenden und Studierenden aus den vier Hochschulen, die sich während des Aufbaus und in den vergangenen zwei Jahren für das ZKSD engagiert haben, der Geschäftsstelle des ZKSD, den Teilnehmenden unserer öffentlichen Veranstaltungen und natürlich der Hamasil-Stiftung und den Hochschulleitungen herzlich danken, dass sie dieses Zentrum ermöglicht haben.
Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind auf das Jahr 2030 ausgerichtet. Im laufenden Jahr wurden laut Stockholm Resilience Center erstmals 6 von 9 planetaren Grenzen überschritten. Dieser Widerspruch allein sollte für Trägerschaft und Politik Anlass genug sein, Einrichtungen wie das ZKSD weiter zu fördern und zu stärken.
Prof. Dr. Lorenz Hilty
Direktor ZKSD